Franz Bunke

Schwaan 03.12.1857 – Weimar 06.07.1939

Zu seinen bekanntesten Landschaftsmotiven gehören Zeichnungen und Ölbilder von seiner Heimatstadt Schwaan, Wiesen und Weiher an der Warnow und den angrenzenden Dörfern. Er stellte seine Werke regelmäßig aus auf den Ausstellungen der Akademie der Künste zu Berlin, den „Großen Berliner Kunstausstellungen“, von 1903 bis 1914 auch im Münchener Glaspalast sowie im Jahr 1914 in einer Gemäldeausstellung in Wien im Salon Pisko. Zu dieser Ausstellung wurde von Albin Egger-Lienz eine achtseitige Broschüre herausgegeben. Im Jahr 1930 wurden seine Werke in einer Einzelausstellung in seiner Heimatstadt Schwaan gezeigt.

Franz Bunke wurde am 3. Dezember 1857 als Sohn eines Mühlenbauers in Schwaan geboren. Dank der Aufgeschlossenheit der Eltern konnte er schon früh seinen künstlerischen Neigungen nachgehen. Von 1871 bis 1874 erhielt Franz Bunke Zeichenunterricht beim Bildnismaler Paul Tischbein in Rostock und besuchte nach dessen Tod die dortige Gewerbeschule. Im Frühjahr 1878 begann er ein Studium an der Berliner Akademie, wechselte aber bereits nach dem ersten Semester an die Weimarer Malerschule, wo Bunke bis 1884 Schüler von Theodor Hagen war. Danach wurde er in Weimar mit einem Lehramt für Landschaftsmalerei betraut. Seit 1892 brachte Bunke regelmäßig Schülerinnen und Schüler mit nach Schwaan, auch Kollegen wie Paul Baum und Richard Starcke betrieben hier Naturstudien. Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar verlieh Franz Bunke 1910 den Professorentitel. Er war Ehrenmitglied des Thüringischen Ausstellungsvereins bildender Künstler und des Mecklenburgischen Künstlerbundes. 1927 erhielt Franz Bunke die Ehrenbürgerschaft der Stadt Schwaan. Eine Allee wurde nach ihm benannt. Er bedankte sich mit der Schenkung eines Gemäldes an die Stadt. Als Begründer, Repräsentant und zentrale Persönlichkeit der Künstlerkolonie ist Franz Bunke für Schwaan von herausragender Bedeutung und verhalf der Freilichtmalerei in Mecklenburg zum Durchbruch. Am 6. Juli 1939 starb Franz Bunke in Weimar.

Seit jungen Jahren hatte Franz Bunke berufliche Erfolge und genoss bis ins hohe Alter große Wertschätzung. So wurden bereits 1883 zwei Werke des Studenten aus der Ausstellung im Glaspalast München nach England verkauft.

1896 erhielt er auf der Jubiläumsausstellung zum 200-jährigen Bestehen der Königlichen Akademischen Hochschule für bildende Künste Berlin die Goldene Medaille. Von 1903 bis 1914 wählten ihn die Weimarer Künstler zu ihrem Vertreter für die Ausstellungen im Münchener Glaspalast.

Zahlreiche Werke wurden über Beteiligungen an großen Ausstellungen ins Ausland, wie nach England, USA, Dänemark, Italien, Schweden oder Holland verkauft. Eine Gemäldeausstellung 1914 in Wien war von sensationellem Erfolg begleitet. Seine Werke sind aber auch in Sammlungen in Berlin, Hannover, Weimar, Würzburg, Rostock und Schwerin zu finden.

Während seine frühen Bilder die feine Durchbildung des Gegenständlichen und Staffagefiguren die Bindung an die Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts spürbar werden lassen, bestimmt nach 1890 eine feine Natursicht sein Schaffen.

Bunke war ein Meister in der Wiedergabe von Luft und Licht. Er sah in der Natur eine erhabene Größe, sie war ihm Andacht und Lebensraum zugleich. Diese Auffassung verbindet ihn mit Otto Modersohn. Franz Bunke war verdienstvoller Förderer künstlerischer Talente, wie Rudolf Bartels und Peter Paul Draewing.

Er blieb seiner Vaterstadt zeitlebens treu und kam jeden Sommer zu Studienzwecken zurück nach Schwaan.